Am kommenden Wochenende startet die Fußball-Bundesliga in eine neue Saison, doch die Vorfreude auf das sportliche Geschehen wird in einigen Stadien von massiven Protesten der Fans überschattet. Vor allem in Dortmund und Hoffenheim brodelt es gewaltig: Während die Fans des BVB gegen den neuen Hauptsponsor Rheinmetall mobilisieren, sorgt in Hoffenheim die umstrittene Entlassung von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen für Aufruhr unter den Anhängern. In beiden Stadien sind lautstarke Protestaktionen zu erwarten, die die Eröffnungsspiele stark prägen könnten.
Dortmund: Protest gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall
Borussia Dortmund, einer der traditionsreichsten Klubs der Bundesliga, hat sich in dieser Saison für einen neuen Sponsor entschieden – und damit einen Sturm der Entrüstung entfacht: es ist der Rüstungskonzern Rheinmetall. Eine Entscheidung, die viele Fans als Verrat an den Werten des Vereins ansehen. Seit der Bekanntgabe des Sponsoring-Deals steht die Vereinsführung unter starkem Druck. Viele BVB-Fans fühlen sich durch die Verbindung mit einem Unternehmen, das unter anderem Waffen und Munition herstellt, in ihrer ethischen Überzeugung verraten.
Die Proteste in den sozialen Medien waren nur der Anfang. Zahlreiche Fangruppierungen, darunter die einflussreichen Ultras von „The Unity“ und „Desperados“, haben für das erste Heimspiel massive Protestaktionen angekündigt. Transparente, Choreografien und sogar ein Stimmungsboykott während des Spiels werden erwartet. Ein Sprecher der Ultra-Gruppen erklärte in einem Statement: „Wir stehen für einen fairen und sauberen Sport. Ein Sponsoring-Deal mit einem Rüstungskonzern widerspricht allem, wofür Borussia Dortmund stehen sollte. Wir werden das nicht stillschweigend hinnehmen.“
Auch auf politischer Ebene sorgt der Deal für Diskussionen. Einige Politiker haben den BVB offen für die Zusammenarbeit mit Rheinmetall kritisiert und fordern den Verein auf, den Vertrag zu überdenken. Die Vereinsführung hat sich bisher jedoch zu einer Beendigung des Deals nicht geäußert, was die Situation weiter anheizt. Es wird erwartet, dass die Proteste in Dortmund das Auftaktspiel maßgeblich beeinflussen und die Stimmung im Stadion erheblich dämpfen könnten.
Hoffenheim: Wut über die Entlassung von Alexander Rosen
Auch in Hoffenheim ist die Stimmung vor dem Saisonstart alles andere als positiv. Der Verein aus dem Kraichgau hat in den letzten Jahren durch eine kontinuierliche sportliche Entwicklung auf sich aufmerksam gemacht, doch die jüngste Entscheidung der Vereinsführung sorgt für große Unruhe. Die Entlassung von Alexander Rosen, dem langjährigen Sport-Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim, hat einen tiefen Graben zwischen den Verantwortlichen und den Fans aufgerissen.
Rosen galt als eine der Schlüsselfiguren hinter dem sportlichen Erfolg der letzten Jahre. Viele Fans sehen in seiner Entlassung einen Angriff auf die Identität des Vereins. Die Hoffenheimer Ultras haben bereits angekündigt, dass sie die Entlassung nicht tatenlos hinnehmen werden. Vor allem die Art und Weise, wie Rosen gehen musste, sorgt für Empörung: Viele Fans beklagen mangelnde Transparenz und den fehlenden Respekt gegenüber einer Person, die den Verein maßgeblich geprägt hat.
Für das erste Heimspiel der Saison werden in Hoffenheim umfangreiche Protestaktionen erwartet. Neben Transparenten und Sprechchören planen die Ultras, das Spiel mit kreativen Aktionen zu stören, um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Es wird sogar darüber spekuliert, dass einige Fans die Mannschaft vor Anpfiff mit einem Pfeifkonzert empfangen könnten – ein seltenes Bild in einem Verein, der bisher für seine harmonische Fankultur bekannt war.
Ein Bundesliga-Start unter besonderen Vorzeichen
Während die Bundesliga-Fans deutschlandweit dem Saisonstart entgegenfiebern, stehen in Dortmund und Hoffenheim nicht nur die sportlichen Leistungen der Teams im Fokus. Die angekündigten Proteste werden die Atmosphäre in den Stadien erheblich beeinflussen und könnten den Saisonauftakt in ungewohnte Bahnen lenken. Es ist zu erwarten, dass die Vereine in den kommenden Wochen intensiv mit ihren Fanlagern kommunizieren müssen, um die Wogen zu glätten und die sportliche Aufmerksamkeit wieder in den Vordergrund zu rücken.
Die Bundesliga startet damit unter besonderen Vorzeichen. Während auf dem Platz die Jagd nach Punkten beginnt, toben auf den Rängen die Proteste – und das könnte den gesamten Saisonstart prägen. Fans und Vereine stehen vor einer Herausforderung: die Balance zwischen sportlichem Erfolg und der Wahrung von Werten und Identität zu finden. Besonders Dortmund und Hoffenheim stehen in dieser Hinsicht am Scheideweg, und es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die Kritik der Fans reagieren werden.