33 Jahre mussten die Fans von Preußen Münster warten, um ihren Verein wieder in der 2. Bundesliga auf heimischem Boden spielen zu sehen. Der Traditionsverein, der in der Saison 1990/91 zuletzt im Unterhaus des deutschen Fußballs vertreten war, ist nach einer langen Reise durch die unteren Ligen wieder zurück. Am gestrigen Abend war es dann endlich soweit: Im Preußenstadion empfingen die Münsteraner Hannover 96, einen etablierten Zweitligisten mit Ambitionen nach oben. Die Vorfreude auf dieses historische Spiel war bei Fans und Spielern gleichermaßen greifbar. Im Vorfeld war klar, dass dies mehr als nur ein gewöhnliches Ligaspiel war – es war die Rückkehr einer Mannschaft in eine Liga, die sie lange Zeit vermisst hatte.
Von Beginn an war die Atmosphäre im Preußenstadion elektrisierend. Die Münsteraner, angefeuert von ihren leidenschaftlichen Fans, starteten engagiert und mutig in die Partie. Die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann zeigte sofort, dass sie sich keinesfalls von der Kulisse oder der Bedeutung des Spiels einschüchtern ließ. Vor allem in den ersten 20 Minuten konnte Münster das Spiel offen gestalten und kam sogar zu einigen vielversprechenden Offensivaktionen, auch wenn klare Torchancen zunächst Mangelware blieben.
Hannover 96, das als Favorit in die Partie ging, versuchte dagegen, mit seiner Erfahrung und spielerischen Klasse das Spiel zu kontrollieren. Die Gäste erspielten sich in der Folge einige Möglichkeiten, doch die Abwehr der Preußen – allen voran Torhüter Johannes Schenk – zeigte sich in starker Form. Besonders erwähnenswert war eine Parade des Münsteraner Keepers kurz vor der Halbzeitpause, als er einen Schuss aus kurzer Distanz von Hannovers Louis Schaub mit einem blitzschnellen Reflex abwehrte.
Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild kaum. Münster blieb kämpferisch und konzentriert, während Hannover weiterhin auf die spielerische Lösung setzte. Doch beide Teams schafften es nicht, die Defensive des Gegners entscheidend zu überwinden. Vor allem die Abwehrreihen standen stabil, und so blieb es bis zum Schluss beim torlosen Remis. Ein Ergebnis, das letztlich für beide Mannschaften in Ordnung geht.
Nach dem Schlusspfiff war die Stimmung im Preußenstadion gespalten. Auf der einen Seite stand die Freude über die Rückkehr in die 2. Bundesliga und einen gelungenen Einstand ohne Niederlage. Auf der anderen Seite hätte sich der Aufsteiger sicherlich gerne mit einem Sieg belohnt. Trainer Sascha Hildmann zeigte sich nach dem Spiel dennoch zufrieden: „Wir haben gesehen, dass wir in dieser Liga bestehen können. Die Jungs haben leidenschaftlich gekämpft und sich diesen Punkt verdient. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber das war ein sehr guter erster Schritt.“
Auch Hannovers Trainer Stefan Leitl fand nach dem Spiel lobende Worte für die Leistung der Münsteraner: „Preußen Münster hat es uns heute sehr schwer gemacht. Sie haben eine starke kämpferische Leistung gezeigt und uns wenig Raum gelassen. Am Ende ist das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis.“
Für Münster bedeutet dieses 0:0 ein solider Start in die Saison. Der Punktgewinn gegen einen erfahrenen Zweitligisten gibt Selbstvertrauen und zeigt, dass die Mannschaft in der Liga mithalten kann. Die Fans dürften nach diesem Heimspiel optimistisch in die kommenden Partien blicken. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga ist geglückt – und mit der kämpferischen Einstellung, die das Team gezeigt hat, scheint Preußen Münster gut gerüstet für die Herausforderungen der Saison.