Gestern Abend trafen im Stadion Narodowy in Warschau zwei der momentan spannendsten Mannschaften Europas aufeinander: Real Madrid, der amtierende Champions-League-Sieger, und Atalanta Bergamo, das Überraschungsteam, das sich den Titel der Europa League sicherte. Dieses Duell um den europäischen Supercup versprach schon im Vorfeld, ein packendes Aufeinandertreffen zu werden. Besonders im Fokus stand Real Madrids jüngster Transfercoup: Kylian Mbappé, der erst kürzlich von Paris Saint-Germain verpflichtet wurde und gestern Abend sein Debüt auf der großen europäischen Bühne für die „Königlichen“ gab.
Das Spiel begann erwartungsgemäß mit einer dominanten Vorstellung von Real Madrid. Die Spanier, die sich in den letzten Jahren unter Carlo Ancelotti weiterentwickelt haben, zeigten von Beginn an, dass sie den Supercup nach Madrid holen wollten. Bereits in der ersten Viertelstunde hätte der Favorit in Führung gehen können, als Vinícius Júnior nach einem schnellen Konter die Latte traf. Atalanta, das sich auf eine starke Defensive und schnelle Konter spezialisiert hat, hatte zu diesem Zeitpunkt alle Hände voll zu tun, um den Angriffen der Madrilenen standzuhalten.
Die erste Halbzeit blieb torlos, obwohl Real Madrid klar die bessere Mannschaft war. Auch Atalanta hatte seine Chancen, doch die wenigen Vorstöße der Italiener wurden von einer konzentrierten Abwehr um Antonio Rüdiger souverän entschärft. Es war offensichtlich, dass die Taktik von Trainer Gian Piero Gasperini darauf ausgelegt war, Madrid so lange wie möglich auf Distanz zu halten und dann mit einem gezielten Schlag zuzuschlagen.
In der zweiten Halbzeit erhöhte Real Madrid den Druck und wurde dafür in der 58. Minute belohnt. Nach einem präzisen Pass von Luka Modric kam der Ball zu Vinícius Júnior, der mit einer kurzen Drehung zwei Verteidiger stehen ließ und auf Valverde auflegte, der das Leder eiskalt im rechten unteren Eck versenkte. Die 1:0-Führung war verdient und stellte Atalanta vor die Herausforderung, nun offensiver zu agieren.
Mit der Einwechslung von Kylian Mbappé in der 65. Minute kam nochmals frischer Wind ins Spiel. Der Franzose, der von den Fans frenetisch empfangen wurde, zeigte sofort, warum er als einer der besten Spieler der Welt gilt. In der 79. Minute war es dann soweit: Nach einem genialen Steilpass von Eduardo Camavinga ließ Mbappé zwei Gegenspieler stehen und schob den Ball am herauseilenden Torhüter Marco Sportiello vorbei ins Netz. Mit dem 2:0 war die Partie so gut wie entschieden.
Atalanta versuchte in den letzten Minuten noch einmal alles, doch der Widerstand war gebrochen. Real Madrid verwaltete das Ergebnis geschickt und ließ nichts mehr anbrennen. Als der Schlusspfiff ertönte, jubelte das Team um Kapitän Dani Carvajal über den ersten Titel der Saison.
Der Sieg im europäischen Supercup ist für Real Madrid ein wichtiger Start in die neue Saison. Die Mannschaft zeigte eine geschlossene und souveräne Leistung, die auf eine erfolgreiche Saison hoffen lässt. Besonders die Integration von Mbappé, der sich sofort in die Mannschaft einfügte und seine Klasse mit einem Tor unter Beweis stellte, ist ein positives Zeichen für die kommenden Herausforderungen.
Atalanta Bergamo hingegen konnte trotz einer engagierten Leistung nicht an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen. Das Team von Gasperini wird sich jedoch auf die Stärken besinnen und versuchen, in der Serie A und der Champions League erneut für Furore zu sorgen. Für Real Madrid ist dieser Titelgewinn ein erster Schritt in Richtung einer neuen, vielleicht goldenen Ära, in der man sowohl national als auch international wieder ganz oben mitspielen will.