In der brütenden Hitze von Cincinnati stand Alexander Zverev gestern vor einer großen Herausforderung. Der deutsche Tennisstar traf im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers auf den aufstrebenden US-Amerikaner Ben Shelton. Vor dem Match galt Zverev als leichter Favorit, doch Shelton, der in diesem Jahr durch spektakuläre Auftritte, insbesondere bei den Grand Slams, auf sich aufmerksam gemacht hatte, war alles andere als ein einfacher Gegner.
Die Ausgangslage: Zverev auf der Suche nach Form
Nach einer durchwachsenen Saison mit Höhen und Tiefen suchte Alexander Zverev in Cincinnati nach Konstanz und einem dringend benötigten Erfolgserlebnis. Nach seinem Halbfinaleinzug bei den French Open im Juni und einem enttäuschenden frühen Aus bei Wimbledon hoffte er, in den USA an alte Erfolge anknüpfen zu können. Ben Shelton, der 21-jährige Lokalmatador, hatte nichts zu verlieren und konnte befreit aufspielen. Mit seiner Power und dem heimischen Publikum im Rücken ging er mit großem Selbstvertrauen in das Match.
Der Spielverlauf: Zverev setzt sich in umkämpftem Match durch
Das Spiel begann erwartungsgemäß ausgeglichen, wobei beide Spieler ihre Stärken ausspielten. Shelton, bekannt für seinen kraftvollen Aufschlag und aggressive Grundlinienschläge, setzte Zverev früh unter Druck. Doch der Deutsche zeigte sich gut vorbereitet und konnte Sheltons Angriffen mit starkem Returnspiel und klugen Ballwechseln Paroli bieten.
Der erste Satz war hart umkämpft und ging schließlich im Tiebreak an Zverev. Der Deutsche zeigte hier Nervenstärke und profitierte von einigen unerzwungenen Fehlern Sheltons, die sich in den entscheidenden Momenten einschlichen. Im zweiten Satz schien Shelton kurzzeitig die Oberhand zu gewinnen und ging mit einem Break in Führung, doch Zverev ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit geduldigem Spiel und einer cleveren Mischung aus aggressiven Schlägen und defensiver Stabilität kämpfte er sich zurück und holte sich auch den zweiten Satz, wiederum im Tiebreak.
Im dritten Satz konnte Zverev dann seine Erfahrung ausspielen. Shelton, sichtlich frustriert über die verpassten Chancen in den ersten beiden Sätzen, baute ab, während Zverev weiter fokussiert blieb. Der Deutsche setzte den Amerikaner mit variantenreichem Spiel unter Druck und konnte schließlich das entscheidende Break erzielen, um das Match mit 7:6, 7:6, 6:3 für sich zu entscheiden.
Zverevs Chancen im weiteren Turnierverlauf
Mit diesem wichtigen Sieg zieht Alexander Zverev ins Halbfinale von Cincinnati ein und unterstreicht damit seine Ambitionen, sich erneut unter den Topspielern der Welt zu etablieren. Im Halbfinale trifft er nun auf einen weiteren hochkarätigen Gegner, doch mit der gezeigten Leistung und dem gewonnenen Selbstvertrauen kann Zverev durchaus optimistisch in das Match gehen.
Die Chancen auf einen Turniersieg sind vorhanden, auch wenn die Konkurrenz stark ist. Besonders seine mentale Stärke und die Fähigkeit, in engen Situationen die Nerven zu behalten, werden im weiteren Turnierverlauf entscheidend sein. Sollte Zverev weiterhin auf diesem Niveau spielen, ist ein erneuter Titelgewinn in einem Masters-1000-Turnier keineswegs unrealistisch. Fans und Experten dürfen gespannt sein, ob Zverev diesen Schwung mitnehmen kann, um sich den ersten Titel in dieser Saison zu sichern.