Die Bundestagswahl 2025 rückt näher, und die Parteien haben ihre Programme vorgestellt – darunter auch ihre Pläne für den Sport. Ob Breitensport, Spitzensport oder Ehrenamt: Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Vereinen, Sportstätten und sportlichen Großveranstaltungen. Doch welche Partei hat welche Schwerpunkte? Wir werfen einen Blick auf die sportpolitischen Konzepte der größten Parteien.
CDU/CSU: Mehr Geld und eine neue Sportbehörde
Die Union plant eine umfangreiche finanzielle Unterstützung für den Sport. Eine sogenannte „Sportmilliarde“ soll jährlich zur Verfügung stehen, um Sportvereine und -einrichtungen zu fördern. Zudem will die CDU/CSU ein eigenes Staatsministerium für Sport und Ehrenamt im Kanzleramt einrichten, um Sportpolitik zentral zu steuern. Ehrenamtliche sollen entlastet werden, indem die Übungsleiter- und Ehrenamtspauschalen erhöht und bürokratische Hürden abgebaut werden.
Ein weiteres Ziel der Union ist die Unterstützung einer deutschen Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele.
SPD: Sport als Staatsziel und bessere Sportstätten
Die Sozialdemokraten setzen sich für eine bessere Finanzierung von Sportstätten ein, allerdings ohne eine konkrete Summe zu nennen. Zudem plant die SPD eine Änderung des Grundgesetzes, um den Sport als Staatsziel zu verankern. Dadurch könnte Sport in Zukunft eine höhere politische Priorität erhalten.
Darüber hinaus will die Partei das Ehrenamt im Breitensport attraktiver machen und die Bezahlung für Freiwilligendienstleistende erhöhen. Auch die SPD unterstützt eine mögliche Olympia-Bewerbung Deutschlands.
Bündnis 90/Die Grünen: Nachhaltigkeit und Inklusion im Fokus
Die Grünen setzen auf Nachhaltigkeit und soziale Aspekte im Sport. Sie fordern eine Ausweitung des Bundesprogramms zur Sanierung von Sportstätten und Schwimmbädern, um diese umweltfreundlicher und barrierefreier zu gestalten. Auch die Erhöhung der Ehrenamtspauschale und eine bundesweite Ehrenamtskarte stehen auf ihrer Agenda.
Zudem fordern die Grünen eine umfassende Strategie für den Spitzensport und setzen sich für eine stärkere Inklusion im Sport ein.
FDP: Weniger Bürokratie und Anerkennung des E-Sports
Die Freien Demokraten legen ihren Schwerpunkt auf Bürokratieabbau für Vereine und Ehrenamtliche. Sie fordern digitale Unterstützungsangebote und möchten die „Babyboomer“-Generation gezielt für ehrenamtliche Tätigkeiten gewinnen. Zudem spricht sich die FDP für die offizielle Anerkennung von E-Sport als gemeinnützige Aktivität aus.
Die Linke: Mehr Geld für kommunale Sporteinrichtungen
Die Linke konzentriert sich vor allem auf kommunale Sporteinrichtungen. Besonders die finanzielle Unterstützung für Schwimmbäder steht im Fokus ihres Programms. Weitere Details zu sportpolitischen Maßnahmen sind bislang nicht bekannt.
Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): Förderung des Jugendsports
Das BSW setzt sich besonders für Kinder- und Jugendsport ein. Eine zentrale Forderung ist, dass der Bund die Kosten für das erste Jahr einer Vereinsmitgliedschaft für alle Kinder übernimmt, um den Zugang zu Sportangeboten zu erleichtern.
AfD: Keine konkreten Pläne für den Sport
In ihrem Wahlprogramm hat die AfD bisher keine spezifischen Maßnahmen zur Sportförderung vorgestellt.
Fazit: Vielseitige Ansätze – aber mit unterschiedlichen Prioritäten
Die Programme der Parteien zeigen unterschiedliche Schwerpunkte: Während CDU/CSU und SPD verstärkt in Infrastruktur und Ehrenamt investieren wollen, legen die Grünen Wert auf Nachhaltigkeit und Inklusion. Die FDP setzt auf Bürokratieabbau, während Die Linke und das BSW sich besonders für den kommunalen Sport bzw. Jugendsport einsetzen.
Sportinteressierte Wählerinnen und Wähler haben also die Wahl: Wollen sie mehr Förderung für Ehrenamt und Sportstätten, eine verstärkte Einbindung des Sports in die Verfassung oder gar die Anerkennung von E-Sport? Die Bundestagswahl 2025 wird zeigen, welche Vision sich durchsetzt.
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Zusammenfassung:
Zur Bundestagswahl 2025 haben die Parteien unterschiedliche Pläne für den Sport. CDU/CSU wollen eine „Sportmilliarde“ und ein eigenes Sportministerium. Die SPD setzt auf Sport als Staatsziel und bessere Sportstätten. Die Grünen fokussieren sich auf Nachhaltigkeit, Inklusion und Ehrenamt. Die FDP will Bürokratie abbauen und E-Sport als gemeinnützig anerkennen. Die Linke fordert mehr Geld für kommunale Sporteinrichtungen, während das BSW die Vereinsmitgliedschaft für Kinder fördern möchte. Die AfD hat keine konkreten Sportpläne. Die Wahl entscheidet, welche dieser Konzepte umgesetzt werden.