Der deutsche Handballspieler Nils Kretschmer ist wegen eines Dopingvergehens mit einer Sperre von vier Jahren belegt worden. Die Entscheidung wurde von der Handball-Bundesliga (HBL) einstimmig getroffen, nachdem eine Dopingkontrolle bei Kretschmer eine erhöhte Testosteron-Konzentration nachgewiesen hatte.
Die Kontrolle fand im Rahmen eines Ligaspiels am 29. September 2024 statt. Nachdem die Analyse das verbotene Hormon in seinem Körper nachwies, wurde der 32-jährige Rückraumspieler bereits im Dezember vorläufig suspendiert. Kretschmer räumte den Verstoß ein, was ihm die Möglichkeit bietet, durch eine Kooperation mit den Behörden eine Verkürzung der Strafe auf drei Jahre zu erwirken.
Die Sperre stellt einen tiefen Einschnitt in Kretschmers Karriere dar. Der Handballprofi, der bis zur Suspendierung Kapitän seines Vereins TV Großwallstadt war, verlor nach Bekanntwerden des Dopingfalls seinen Vertrag. Sein langjähriger Arbeitgeber trennte sich kurz vor Weihnachten 2024 von ihm, was das vorzeitige Ende seiner sportlichen Laufbahn bedeuten könnte. Mit 35 Jahren, nach Ablauf der regulären Sperre, wäre eine Rückkehr in den professionellen Handball nahezu ausgeschlossen.
Neben seiner Karriere auf dem Spielfeld hatte sich Kretschmer in den letzten Jahren auch als Influencer einen Namen gemacht. Über soziale Medien erreichte er eine große Fangemeinde, die er regelmäßig an seinem Leben als Profisportler teilhaben ließ. Doch die Doping-Sperre könnte sich auch auf seine digitale Präsenz auswirken, da sein sportlicher Erfolg und sein Image als Vorbild nun in Frage stehen.
Kretschmer hat nun 20 Tage Zeit, um sich für ein offizielles Disziplinarverfahren zu entscheiden oder die Sperre zu akzeptieren. Sollte er Einspruch einlegen, würde der Fall von der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Handballbundes überprüft. Dennoch bleibt abzuwarten, ob dies eine Änderung des Urteils bewirken könnte.
Dieser Fall verdeutlicht einmal mehr, welche Konsequenzen Doping im Profisport nach sich ziehen kann. Während Kretschmer sich nun mit dem drastischen Einschnitt in seine Karriere auseinandersetzen muss, bleibt die Frage, wie sich sein Fall auf die Wahrnehmung und die zukünftige Dopingprävention im Handball auswirken wird.