In den letzten Wochen sorgte die Entscheidung von Trainerlegende Jürgen Klopp, ab Januar 2025 eine zentrale Rolle im Red-Bull-Fußballnetzwerk zu übernehmen, für einige Kontroversen. Zahlreiche Kritiker werfen dem Energydrink-Konzern vor, den sportlichen Erfolg lediglich als Werbemittel zu nutzen und somit den Fußball zu kommerzialisieren. Klopp selbst äußerte sich nun ausführlich im Podcast „Einfach mal Luppen“ der Kroos-Brüder Toni und Felix Kroos und reagierte auf die erhobenen Vorwürfe.
„Es war immer klar, also für mich klar, dass ich nicht gar nichts machen werde. Und da kam die Geschichte Red Bull aufs Tableau. Also für mich ist es überragend, muss ich ehrlich sagen,“ betonte der 56-Jährige. Als „Head of Global Soccer“ wird Klopp ab Januar eine strategische Rolle im RB-Universum übernehmen und die Entwicklung und Vernetzung der internationalen Fußballprojekte des Konzerns vorantreiben. Zu Red Bull zählen unter anderem die Vereine RB Leipzig und Red Bull Salzburg sowie weitere Teams in den USA und Brasilien.
Klopp bleibt seiner Vision treu
Klopp, der als Trainer beim FC Liverpool große Erfolge feierte, darunter der Gewinn der Champions League und der Premier League, betonte, dass er sich seine Rolle gut überlegt habe. „Für mich stand immer fest, dass ich im Fußball weiterarbeiten möchte, aber nicht unbedingt als Trainer. Die Aufgabe bei Red Bull gibt mir die Möglichkeit, meine Expertise auf einer anderen Ebene einzubringen und neue Projekte zu gestalten,“ erklärte er weiter.
Dennoch sehen viele Fans und Medien die Entscheidung kritisch. Die große Finanzkraft von Red Bull habe in der Vergangenheit dazu geführt, dass der Konzern sportliche Erfolge durch Investitionen und die gezielte Förderung junger Talente in seinen Vereinen stark beeinflussen konnte. Gerade RB Leipzig gilt in Deutschland als ein Paradebeispiel für die kontroverse Einflussnahme des Konzerns im Profisport.
Kritik an Red Bulls Einfluss auf den Fußball
Die Entscheidung, Klopp in einer so bedeutenden Position zu engagieren, schürt bei vielen Skeptikern die Sorge, dass Red Bull seine Vormachtstellung im internationalen Fußball weiter ausbauen könnte. „Der Fußball ist kein Marketinginstrument, sondern ein Sport mit Tradition und Werten,“ kommentierte ein Fußballfan auf Twitter. Viele Kritiker werfen dem Unternehmen vor, dass der Sport nur eine Nebenrolle spiele, während der Konzern letztlich seinen Marktanteil durch die Popularität der Vereine steigere.
Klopp hingegen scheint diese Sichtweise nicht zu teilen. Für ihn steht die sportliche Entwicklung im Vordergrund. „Die Aufgabe ist spannend und Red Bull bietet mir die Freiheit, meine Ideen im internationalen Fußball umzusetzen,“ so Klopp im Podcast.
Ein pragmatischer Karriereschritt oder Verrat an den Werten des Fußballs?
Ob Klopps Rolle bei Red Bull seine Beliebtheit bei den Fans beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, inwieweit Klopp tatsächlich Einfluss auf die sportliche Philosophie des Unternehmens nehmen kann und wie sich seine strategischen Entscheidungen auf die Red-Bull-Vereine weltweit auswirken.
Für Klopp selbst bleibt der Wechsel eine Chance, sich neuen Herausforderungen zu stellen, ohne die stressige Trainerrolle wieder anzunehmen. Fans und Kritiker werden das Projekt genau beobachten und diskutieren, ob der ehemalige Kulttrainer die ehrgeizigen Erwartungen in dieser neuartigen Position erfüllen kann.