Viererkette feiert Comeback – Taktik-Trend im Fußball 2025

·

Lange galt die Viererkette als das Maß aller Dinge im Fußball. Jahrzehntelang war sie die bevorzugte Defensivformation fast aller Top-Teams – stabil, bewährt, effektiv. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild gewandelt: Immer mehr Trainer setzten auf Dreier- oder Fünferketten, um flexibler auf das Spielgeschehen zu reagieren. Jetzt aber scheint sich das Blatt erneut zu wenden. Ist die Viererkette zurück – und wenn ja, warum?

Von der Standardlösung zur Option unter vielen

Die klassische Viererkette war über Jahrzehnte hinweg gesetzt. Ob in der Bundesliga, in der Premier League oder bei Weltmeisterschaften – die Formation mit zwei Innen- und zwei Außenverteidigern war die defensivtaktische Grundlage des Spiels. Doch mit dem Aufkommen des ballbesitzorientierten Spiels und flexiblerer Offensivstrategien begannen viele Trainer, auf Dreier- bzw. Fünferketten umzustellen.

Thomas Tuchel, Antonio Conte oder Julian Nagelsmann setzten in unterschiedlichen Varianten auf Dreierketten, um Überzahlen im Spielaufbau zu schaffen und das Zentrum besser zu kontrollieren. Die Fünferkette – defensiv ausgerichtet – sollte besonders gegen schnelle Umschaltmannschaften mehr Sicherheit bringen.

Warum kehren jetzt Teams zur Viererkette zurück?

Trotz der taktischen Vorteile der Dreier- oder Fünferkette zeigt sich aktuell ein klarer Trend: Die Viererkette erlebt ein Comeback. Mannschaften wie Bayer Leverkusen unter Xabi Alonso, Arsenal unter Mikel Arteta oder auch die deutsche Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann (nach taktischen Tests mit Dreierkette) setzen wieder verstärkt auf die klassische Viererkette – mit Erfolg.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Mehr Balance zwischen Offensive und Defensive: Die Viererkette erlaubt flexibleres Spiel mit einer offensiveren Grundordnung ohne extreme Absicherung.
  • Einfachere Automatismen: Gerade für junge Teams oder in Nationalmannschaften mit wenig gemeinsamer Spielzeit ist die Viererkette oft eingespielter und einfacher umzusetzen.
  • Moderne Außenverteidiger als Schlüsselspieler: Spieler wie Frimpong, Davies oder Alexander-Arnold interpretieren ihre Rolle extrem offensiv – das funktioniert besser in einer Viererkette mit klaren Rollenverteilungen.

Viererkette vs. Dreierkette – eine Frage der Philosophie

Natürlich gibt es kein taktisches Allheilmittel. Die Wahl der Defensivformation hängt weiterhin stark von der Spielphilosophie des Trainers, der individuellen Spielstärke der Verteidiger und dem geplanten Matchplan ab. In engen Champions-League-Duellen oder gegen besonders pressingstarke Gegner kann eine flexible Dreierkette weiterhin Sinn machen.

Fazit: Keine Rückkehr zur alten Ordnung – sondern mehr Klarheit

Die Renaissance der Viererkette bedeutet nicht, dass wir zurück in die 2000er reisen. Vielmehr zeigt sich: In einer Welt der ständigen taktischen Innovationen sind klassische Systeme wie die Viererkette nicht veraltet, sondern nach wie vor hochwirksam – wenn sie modern interpretiert werden.

Was bleibt: Die Grundordnung ist nur das Fundament. Entscheidend ist, wie variabel, aggressiv und intelligent eine Mannschaft sie ausfüllt.


Impressum / Datenschutzerklärung

Sportblog-Online
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.